Hallo Mischa,
mittlerweile sind wohl hoffentlich alle wieder wohl behalten in ihren Heimatorten angekommen. Hier mein Feedback zu den letzten beiden Tagen:
Bislang habe ich noch keinen Gesangsunterricht genommen – ich bin also unvoreingenommen zu Deinem Workshop gekommen – bei der Buchung des Workshops war ich offen, etwas über Singen und Gesang zu lernen und evtl. bereits die ersten Techniken, Tipps und Tricks dazu zu erhalten.
Am 14.06.2014 habe ich meine langjährige Freundin Julia geheiratet und auch wenn Robbie Williams sicherlich nicht mein Lieblingsinterpret ist, so ist „Angels“ doch das Lied das Julia und ich als allererstes gemeinsam in einer Karaoke-Bar gesungen haben. Dementsprechend hat sie sich dieses Lied zu unserer Hochzeit gewünscht und um sie zu überraschen bin ich kurzerhand während der Hochzeit ans Klavier und habe ihr das Lied gesungen. Leider habe ich da sehr schnell die Grenzen meines Könnens bemerkt – die hohen Töne kamen nicht – verzerrt, geplärrt oder gar nicht. Außerdem war ich (wie auch gestern) recht aufgeregt und hatte eine zittrige Stimme. Die Gäste waren zufrieden – ob ehrlich gemeint oder nicht – ich war es aber nicht. Dementsprechend habe ich mein obiges Ziel (Techniken... allgemeines) abgeändert und wollte auf 2 Ziele hinaus: Wie kann ich meinen Stimmbereich nach oben hin erweitern? Und: Wie bekomme ich die Nervosität am Anfang eines Auftrittes in den Griff.
Ich habe bei Dir jetzt in der Kürze keine Techniken gelernt, um höher singen zu können als bisher oder zu Beginn sicherer. Das erscheint mir aber gerade auch nicht sehr wichtig, denn was mir sehr geholfen hat, bzw. für mich schon eine ausgezeichnete Lösung darstellt, sind die folgenden Fakten, die ich mir aus dem Workshop mitgenommen habe: „Wenn Du nervös bist, dann ‚show it to the audience‘“ – so hast Du es uns gesagt. Ich denke, damit kann ich sehr gut arbeiten. Das zugeben zu können, dass man nervös ist und es nicht verstecken zu wollen, wird mir sicherlich helfen. Evtl. gibt es sogar ein Lied, das dazu passt und dieses Gefühl, diese Schwäche in eine Stärke wechseln kann.
Als zweites finde ich es gut, dass ich innerhalb der kurzen Zeit gelernt habe, dass ich eigentlich gar nicht höher singen können muss, um Angels zu singen, da ich scheinbar und offensichtlich schon hoch genug singen kann. Die Möglichkeit, die Du mir in dem Workshop mitgegeben hast, über die 3 Etappen (Impuls > Stimme > Klang) eine anatomisch „richtige“ Kontrolle der Stimme zu erlangen, hat mir auch heute am Klavier zu Hause bereits geholfen, die hohen Passagen leicht und ohne Anstrengung zu singen. Bestimmt muss hier die Kontrolle und die Kehlkopfhaltung noch lange Zeit geübt und geübt und geübt werden, allerdings weiß ich jetzt zumindest, was ich üben muss. Das Gefühl, dass sich dabei einstellt, wenn die Töne nach oben wandern, die Stimme und der Kehlkopf aber bleiben wo sie sind, kenne ich jetzt schon.
Es hat mich besonders heute erstaunt und beeindruckt – an sich von den Socken gehaut, dass man aus sich ohne viel zu üben, ohne viel Kraft, schon mit der Umstellung einer simplen Technik einen so großen Schritt nach „oben“ tun kann. Dafür danke – das habe ich so von mir noch nicht gehört.
Diese beiden Dinge waren meine großen Vorteile, die ich aus dem Workshop ziehen konnte.
Mit hätte es gut gefallen, Du hättest Dich zu Beginn einmal kurz vorgestellt. Nur ganz grob. Bestimmt kennen Dich viele, ich jedoch habe mich im Vorfeld nicht besonders gut informiert. Es hätte mich interessiert, wieso und woher Du Dich mit Reflux und Medizin, mit Singen etc. so gut auskennst. Studium? Oder ehr Erfahrung und Übung?
Mir persönlich kam es auch so vor, als wären viele Teilnehmer zu Beginn doch recht aufgeregt. Als kleine Anregung meinerseits daher noch der Vorschlag: Das gemeinsame Warmmachen Momomomomomom oder ein Liedchen zu Beginn für alle könnte sicherlich helfen, diese Anspannung schon mal etwas zu lösen. Das wäre für mich zumindest etwas angenehmer gewesen.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, die Gruppengröße war gut (2, 3 mehr wären aber auch kein Problem gewesen), die Atmosphäre war locker, freundlich, gelassen und drucklos... so habe ich mir das vorgestellt. Dadurch, dass ich die anderen beobachten konnte und deren kleine und großen Fortschritte sehen konnte, bin ich auch sicher, dass meine subjektiv bessere Leistung nicht nur in meinem Empfinden so ist.
Vielen Dank, viele Grüße und eine gute Nacht… genug geübt für heute!
Stefan